Ein Gespräch mit Daniel Schubiger, Schulleiter an der LIPSCHULE, über das Thema Mehrsprachigkeit

Ein Gespräch mit Daniel Schubiger, Schulleiter an der LIPSCHULE, über das Thema Mehrsprachigkeit - Lipschule

Wer der LIPSCHULE einen Besuch abstattet, merkt schnell, dass hier eine multikulturelle Atmosphäre herrscht. Dazu tragen die vielen Unterhaltungen in Fremdsprachen, die einem umgeben, massgeblich bei. Wir wollten von Schulleiter Daniel Schubiger wissen, welche Rolle dieser Aspekt im Schulalltag spielt und wie sich die Institution dadurch von öffentlichen Schulen unterscheidet.

Daniel Schubiger, wie handhaben Sie das mit den Sprachen an der LIPSCHULE?

Die Unterrichtssprache ist in erster Linie Hochdeutsch. Für den Fremdsprachenunterricht in Englisch und Französisch beschäftigen wir Lehrpersonen mit der entsprechenden Muttersprache. Selbstverständlich verstehen und sprechen diese auch Deutsch, was vor allem den Kindern und Jugendlichen entgegenkommt, welche noch nicht lange an der Lipschule sind.  

Stimmt es, dass Fremdsprachen bei Ihnen nicht nur im Unterricht eine wichtige Rolle spielen, sondern auch in den Pausen?

Wir sind eine Tagesschule mit Öffnungszeiten von 7.30 bis 18.00 Uhr. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich alle Beteiligten, ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, in der eigenen Muttersprache unterhalten wollen. Während der Vormittags-, Mittags- und Nachmittagspausen begegnen Ihnen bei uns die unterschiedlichsten Sprachen. Zudem liegt es in der Natur des Menschen, dass das Lernen in jungen Jahren deutlich einfacher, spielerischer und schneller funktioniert als im Erwachsenenalter. Ob Learning by Doing oder Trial and Error – mit einem konstruktiven Umgang mit Fehlern sind Fortschritte innert kürzester Zeit erkennbar. 

Welche Vorteile bringt das aus Ihrer Sicht im Vergleich mit den öffentlichen Schulen?

Ich habe grössten Respekt vor Lehrpersonen, welche eine Fremdsprache studieren und die nötige pädagogische und methodisch-didaktische Ausbildung absolvieren, um diese während drei bis vier Lektionen pro Klasse zu unterrichten. Nach bald 25 jährigem Bestehen der LIPSCHULE bin ich jedoch davon überzeugt, dass der Fremdsprachenerwerb mit Native Speakern sowohl im Unterricht als auch während der unterrichtsfreien Zeit zu deutlich besseren Kompetenzen führt. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die Jugendlichen im 3. Zyklus regelmässig überdurchschnittliche Ergebnisse im Fach Englisch erzielen. Oder dass sich Kinder im 2. Zyklus problemlos mit fremdsprachigen Besucherinnen und Besuchern unterhalten können und dass sich diejenigen im 1. Zyklus getrauen, unbeschwert, locker und hemmungslos sowohl Hochdeutsch als auch Englisch zu sprechen. 

Führt das auch dazu, dass Kinder von Expats sich besonders wohlfühlen an der LIPSCHULE?

Als staatlich anerkannte Schweizer Privatschule arbeiten wir mit dem Curriculum vom Lehrplan 21. Die darin beschriebenen Kompetenzen dienen somit als Vorgabe. Ergänzend dazu unterrichten unsere Fremdsprachlehrpersonen mit international anerkannten Lehrmitteln. Expats aus dem englisch- und französischsprachigen Raum fühlen sich bei uns gut aufgehoben, weil Elterngespräche zur Standortbestimmung in ihrer Muttersprache durchgeführt werden können. Dieser Austausch fördert das Vertrauen in die LIPSCHULE und das schweizerische Schulsystem generell. Und gerade mit Letzterem tun sie sich anfangs meist ziemlich schwer, weil ihre Kinder bis anhin internationale Schulen besucht haben. 


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