Ein Gespräch mit Chris Gmür, Lerncoach an der LIPSCHULE.

<strong>Ein Gespräch mit Chris Gmür, Lerncoach an der LIPSCHULE.</strong> - Lipschule

Die Zeiten, in denen Schülerinnen und Schüler ausschliesslich in den Genuss von Frontalunterricht kamen, gehören zum Glück längst der Vergangenheit an. Beim kompetenzorientierten Ansatz, wie ihn auch die LIPSCHULE kennt, werden Kinder und Jugendliche viel individueller gefordert und gefördert. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Lerncoachs, die ihnen einerseits als Sparringpartner, andererseits aber auch als Bezugsperson dienen. Einer davon ist Chris Gmür, der uns verraten hat, was dies für seinen Berufsalltag bedeutet.

Chris Gmür, Sie sind nebst Ihrer regulären Tätigkeit auch als Lerncoach im Einsatz. Was muss ich mir darunter vorstellen?

Beim Lerncoaching geht es nicht mehr ums Vermitteln, sondern der Fokus ist das Lernen generell, als Prozess der Vermittlung und der Aneignung. In dieser Rolle bin ich in einem Setting des Zuhörers, des Beraters, und Ziel ist es, die Passung zwischen Lerner und Lerngegenstand zu optimieren. Das Coaching ergänzt auf eine wertvolle Art und Weise bereits existierende Varianten der Beratung und des Austauschs, wie beispielsweise Elterngespräche, Gespräche im Lernraum während des Alltags oder ähnliche Situationen, und findet in dieser Form nur zwischen Coach und Coachee statt. Nebst schulischen Inhalten geht es auch immer ums Wohlbefinden des Coachees und der sozialen Rolle im Klassenverband.

Wie sieht das im Verhältnis aus, wie oft sind Sie als Lehrer und wie oft als Lerncoach unterwegs?

Eine strikte Trennung gibt es da nicht, natürlich verschmelzen diese beiden Rollen auch des Öfteren. Zum Beispiel habe ich als Lehrer Vertiefungsstunden, wo ich ähnliche Aufgaben erfülle wie ein Lerncoach. Der Montagnachmittag ist jedoch fix für meine Coachees reserviert. Und weil ich dann lediglich für rund zehn Schülerinnen und Schüler zuständig bin, habe ich automatisch mehr Zeit, um auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen.

Die LIPSCHULE hat kürzlich vom klassischen Stufensystem auf Zyklen umgestellt. Hat das einen Einfluss auf Ihre Tätigkeit?

Seit dem Ende der Sommerferien sind die einzelnen Zyklen bei uns im Haus auch räumlich voneinander getrennt, was natürlich schon eine Veränderung bedeutet hat. Ansonsten ist der Sprung aber nicht so gross gewesen, da wir das Coaching-System schon vorher gekannt haben an der LIPSCHULE.

Was denken Sie, welche Vorteile bringt es den Schülerinnen und Schülern, dass sie die Hilfe eines Lerncoaches in Anspruch nehmen können?

Der grosse Vorteil ist meiner Meinung nach, dass jemand Zeit dafür hat, wirklich auf sie einzugehen. Als Lerncoach sind wir auch auf Beziehungsebene näher dran an den Schülerinnen und Schülern. Dennoch ist es mir wichtig, dass die Gespräche mit mir nicht als reiner Kaffitreff angesehen werden – auch innerhalb eines Lerncoachings gibt es Regeln! Meine Aufgabe ist es, gut zuzuhören, Angebote zu schaffen, Widersprüche anzusprechen und Verbindlichkeiten festzulegen. Die Jugendlichen müssen im Gegenzug aktiv mitarbeiten und den getroffenen Abmachungen gerecht werden. Erst wenn dies alles erfüllt ist, können sie das Maximum aus einem Lerncoaching herausholen.


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